Was is(s)t gesund?
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- 9 Januar 2012
- von Dr. Kirsten Tackmann
„Mindestens haltbar bis 31.12.2011.“ Viele denken dieser Joghurt könnte bis Silvester verzehrt werden, müsse aber nach Neujahr in den Müll. Das im Jahr 1984 in der Bundesrepublik eingeführte Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sollte Klarheit schaffen, verwirrt aber in der Realität. Denn das MHD wird fälschlicherweise oft als maximales Verzehrdatum angesehen. Ein Irrtum mit verheerenden Folgen.
Weiterlesen: Mindesthaltbarkeitsdatum: Abgelaufen – und dann?
Wir gehen mit der Zeit. Bestimmte noch vor sechs Wochen die Katastrophe in den japanischen Atomreaktoren die Medienlandschaft, scheint dort jetzt alles wieder in Ordnung zu sein. Nein, nicht ein, nicht zwei, sondern drei Reaktoren sind explodiert und das pünktlich zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Welch ein Wahnsinn. In 25 Jahren, zum 50. Jahrestag der ersten Atomkatastrophe, werden etwa eine Million Menschen an den Folgen der Strahlung verstorben sein. Egal, jetzt haben wir EHEC. Das Kürzel steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli und ist ein gramnegatives Stäbchenbakterium. Es wurde bereits 1977 erstmals beschrieben und verursacht beim Menschen blutige Darmdurchfälle. Seit 2003 ist in Deutschland ein deutlicher Anstieg von Erkrankungen zu verzeichnen. Besonders in Süddeutschland waren meist Kinder unter fünf Jahren von der Krankheit betroffen. Im Jahr 2009 erkrankten in Deutschland 836 Menschen an EHEC.