„Plan B“ – Das rote Projekt für einen sozial-ökologischen Umbau
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- 29 Juni 2012
Denkanstoß und öffentliche Debatte zur Gesellschaft 2050
Die Linksfraktion hat einen „Plan B“ für einen sozial-ökologischen Umbau. Plan A - Kapitalismus, Ausbeutung und Umweltzerstörung - funktioniert für immer größere Teile der Gesellschaft nicht mehr. Auch nicht dessen grün gewaschene Variante Plan A+, hinlänglich unter Green Economy bekannt. Die so dringend benötigte langfristige Lösung für die Gesellschaft leisten beide nicht. Es werden eben tiefgreifendere Veränderungen gebraucht als nur neue Technologien.
Der sozialökologische Umbau, den wir meinen, setzt auf die Durchsetzung globaler Rechte und gesicherter Teilhabe aller Menschen an Grundbedürfnissen. Bedürfnisse wie Ernährung, Zugang zu Wasser, Bildung, Sorge und Versorgung statt marktgesteuerte Ausbeutung lautet die Forderung. Es geht um nicht weniger als ein neues Gesellschaftsmodell. Ein Modell, in dem Wirtschaftlichkeit und gutes Leben kein Widerspruch sind. In der Gerechtigkeit, ökologische Grenzen und demokratische Teilhabe verbunden sind.
Plan B ist eine wirkliche Alternative, weil er ökologisches Wirtschaften nicht als elitären Masterplan will, sondern es mit sozialen und demokratischen Prinzipien verbindet.
Plan B spielt in vier Leitprojekten durch, was sozialökologischer Umbau bedeuten könnte – in Landwirtschaft, Verkehr, Industrie und Energie. Was soll oder muss sich bis 2050 verändern – was soll oder kann bleiben?
Zum Beispiel in der Landwirtschaft. Die Agrarwirtschaft ist nach Auffassung der LINKEN 2050 nicht mehr auf den Weltmarkt, sondern auf den Wochenmarkt orientiert. Es geht nicht um Maximalernten sondern um Sicherung der Ernährungssouveränität und des Rechts auf Nahrung. Regionale Kreisläufe lösen die Dominanz des Weltmarkts auf. Erzeugung, Verarbeitung und Verbrauch sind räumlich wieder näher zusammengebracht. Die Marktmacht der Handels- und Lebensmittelkonzerne ist durch kooperatives Wirtschaften der Bäuerinnen und Bauern begrenzt.
Mit Plan B geht die LINKE auch neue konzeptionelle Wege – sie stellt ihn offen zu Diskussion. Denn gerade der sozial-ökologische Umbau kann nicht von oben verordnet werden. Aus diesem Grund stellt die Linksfraktion das Projekt „Plan B“ in der „Beta-Version“ vor. Das Projekt ist ein Diskussionsangebot statt unumstößlicher Masterplan. Plan B benennt ausdrücklich noch offene Fragen. Demokratische Fortentwicklung ist nicht nur geduldet, sondern Konzept.
Mit der „Frage der Woche“ wird die Debatte zusätzlich fokussiert. In dieser Woche geht es dabei um das Thema kostenloser Nahverkehr als Zukunftsvision für 2050. Bereits Donnerstagabend waren über dreißig Kommentare online!
Für die Linksfraktion ist das ein neuer Weg: Breit und bunt werden Wege vom Ist-Zustand zur Vision 2050 diskutiert. Partizipation, Diskussion, Ideen und Kritik sind ausdrücklich gewollt. Im August und September werden zusätzlich Veranstaltungen organisiert. Im Kalender stehen schon Perleberg, Eberswalde und Potsdam. Täglich kann auf www.plan-b-mitmachen.de die Diskussion auf dem Weg zum Plan B 2.0 verfolgt werden. Oder noch besser: mitdiskutieren!
Eine Kolumne von MdB Dr. Tackmann vom 25. Juni 2012 zum PLAN B finden Sie hier.