UN Klimakonferenz - NGO-Aktion gegen “Heiße Luft”

Sabine Wils auf der Weltklimakonferenz (04. Dezember)

Bevor ich eine Gigatonne “Heiße Luft” platzen ließ, sagte ich: „Keine Profite auf Kosten des globalen Südens. Das System der Emissionsrechte (AAUs) steht exemplarisch für die Perversion marktbasierter Instrumente. Die Industrieländer benutzen sie, um ihre zu hohen Emissionen auszugleichen und wollen dabei auch noch Profit machen.“

Aktivesten des CAN-Netzwerkes protestierten gestern gegen die Übernahme von nicht verwendeten Emissionsrechten (auch „Heiße Luft“ genannt) in den zweiten Verpflichtungszeitraum des Kyoto Protokolls. Zum Ende der ersten Verpflichtungsperiode am 1. Januar 2013 werden 13 Milliarden Emissionszertifikate übrig sein. Jedes Zertifikat erlaubt den Ausstoß von 1 Tonne CO2-Äquivalent. CAN-E fordert, dass alle ungenutzten AAUs verfallen.

 

Ich half CAN-E Aktivisten dabei, das 13 Gigatonnen große Kyoto-Schlupfloch zu zerstören. Eine schwierige Aufgabe, schließlich wollen vor allem Russland, die Ukraine und Polen ihre nicht verwendeten Emissionsrechte verkaufen. Mr. Hot Air wurde symbolisch von seiner 13 Gigatonnen schweren Last befreit. Jeder Ballon stellt eine Gigatonne CO2-Äquivalent dar.

Die große Mengen AAUs ist mit den extrem schwachen Reduktionszielen des Kyoto Protokolls zu erklären. Russland und die Ukraine haben sich beispielsweise beim Abschluss des Kyoto Protokolls 1997 dazu verpflichtet, ihre Emissionen auf dem Niveau von 1990 zu halten. Allerdings lagen die Emissionen der beiden Länder 1997 bereits deutlich unter dem Niveau von 1990.

Eine Übernahme der AAUs könnte zukünftige Klimaschutzvereinbarungen tangieren. Hoffnung macht allein der Umstand, dass aufgrund schwacher Klimaschutzmaßnahmen keine allzu große Nachfrage nach den AAUs bestehen wird. Gleichzeitig wird damit aber auch das Dilemma der UN-Klimaverhandlungen deutlich. Es wird nur unzureichende Ziele geben und selbst wenn nicht, würden ambitionierte Klimaschutzvorgaben durch die AAUs stark abgeschwächt werden.