Klimagipfel nur noch absurdes Schauspiel
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- 23 November 2013
- von Eva Bulling-Schröter
"Wer die globale Erwärmung stoppen will, darf sich nicht auf die internationalen Klima-Verhandlungen verlassen. Der Warschauer Gipfel hat deutlich vor Augen geführt, dass es den verhandelnden Regierungen nicht um Klimaschutz sondern um die Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen geht.", kommentiert Eva Bulling-Schröter, Umweltexpertin der Bundestagsfraktion DIE LINKE den Ausgang des Klimagipfels in Warschau.
"Nach zwanzig Jahren UN-Klimaverhandlungen ist bis heute nur auf eines Verlass: den Anstieg des globalen CO2-Ausstoßes. Die Klima-Verhandlungen erscheinen nur noch als absurdes Schauspiel. Wie soll denn jemals ein ambitioniertes Klimaabkommen zustande kommen, wenn die Regierenden der Welt sich in zwei Wochen Klimagipfel gerade mal auf einen Fahrplan für die eigenen Verhandlungen einigen können? Es ist bezeichnend, dass der einzige vage Fortschritt die Einrichtung eines Finanz-Mechanismus zur Kompensation von Zerstörungen durch den Klimawandel ist. Dass es überhaupt notwendig ist, einen solchen Kompensationsmechanismus für Klimawandelschäden einrichten zu müssen, ist das Eingeständnis des Versagens der internationalen Klimapolitik in den vergangenen zwanzig Jahren.
Jetzt muss das Motto heißen: Taten statt Reden. Das beste Argument in den Klima-Verhandlungen wäre eine wirkliche Energiewende in Deutschland und Europa. Dies reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern zeigt anderen Ländern: Ja, es geht. Die von Union und SPD in den Koalitionsgesprächen geplante Rolle rückwärts von der Energiewende wäre hingegen ein fatales Signal für die globalen Klimaschutzbemühungen."
Weitere Informationen zum Warschauer Klimagipfel sind hier zu finden.