Offener Brief zum AKW Grafenrheinfeld
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- 26 Januar 2011
- von DIE LINKE. Schweinfurt
DIE LINKE im Schweinfurter Kreistag hat einen offenen Brief an den Landrat Harald Leitherer geschrieben und fordert eine Stellungnahme zu den Rissen im Leitungsbereich des Hauptkühlkreislaufes im AKW Grafenrheinfeld. nachhaltig-links dokumentiert den offenen Brief.
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Sehr geehrter Herr Leitherer,
die jüngsten Meldungen um die Vorkommnisse im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld verursachten eine große Unsicherheit bei weiten Teilen der Bevölkerung in der Region um Schweinfurt.
Nach SPIEGEL-Informationen haben sich Bundesumweltministerium und Atomkraftexperten bereits Ende des vergangenen Jahres um die Sicherheit von E.ons Atomkraftwerk Grafenrheinfeld gesorgt. Bereits im Juni 2010 gab es Hinweise, dass es möglicherweise einen Riss im Leitungsbereich des Hauptkühlkreislaufes geben könnte.
Wie unklar die Situation im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wirklich ist, zeigt die Tatsache, dass die bayerische Atomaufsichtsbehörde erst keinen meldepflichtigen Vorfall darin sieht, dann aber doch Monate später das Bundesumweltministerium informiert. Selbst in Bundesumweltministerium ist man sich nicht einig, ob nicht doch eine sofortige Abschaltung notwendig ist.
Deshalb fordern wir Sie als Landrat auf, zu diesen Risiken im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld öffentlich Stellung zu nehmen und die Bevölkerung des Landkreises Schweinfurt umfänglich zur Situation des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld zu informieren.
Leider hat sich der Kreistag noch nicht zu einer deutlichen Stellungnahme, insbesondere zum Thema „Laufzeitverlängerung“, entschließen können.
Dieser Tatsache ist unseres Erachtens besonderes Ihrer Aktivität und Haltung „Keine Zuständigkeit des Kreistags – etc.“ geschuldet. Jetzt sind Sie allerdings, unserer Meinung nach, in der Pflicht sich zum Riss im Kühlsystem zu äußern.
Ferner sind wir der Meinung, dass auch der Kreistag ein Recht auf Information hat, deshalb fordern wir Sie auf, dass Sie den Geschäftsführer des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld zur nächsten Kreistagssitzung einladen, damit er uns Kreisräten Frage und Antwort stehen kann.
Denn: Die Bevölkerung hat das Recht und sie die Pflicht, in Sachen Reaktorsicherheit exklusiv und umfangreich informiert zu werden. Dies sollte über die Parteigrenzen hinweg eine Selbstverständlichkeit sein. Denn, ob man „für oder gegen“ Atomkraft ist, die Tatsache bleibt bestehen: Atomstrahlung ist schädlich für Leib und Leben.
DIE LINKE
Im Kreistag des Landkreises Schweinfurt
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"Grüne Themen" und ein offener Brief der Linken zum Atomkraftwerk, nuus.de
Kraftwerksleiter soll Kreisrat informieren, Main Post