Dichtheitsprüfung privater Abwasseranschlussleitungen
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- 5 Dezember 2012
In Nordrhein-Westfalen sollen nach dem Willen der rot-grünen Landesregierung künftig hunderttausende von Hausbesitzern ihre Abwasseranschlussleitungen auf Dichtheit überprüfen lassen. Obwohl Umweltschäden aus defekten Hausanschlussleitungen bisher nicht nachgewiesen werden konnten, sollen Bürger mit kostenintensiven Überprüfungen sinnlos belastet werden. Sind die Untersuchungen wegen der Kosten im Tausenderbereich schon enorm belastend, wird es durch die Art der Überprüfung erst richtig ärgerlich. So werden häufig mittels Hochdruckspülungen sogenannte Kolmationsschichten (vorwiegend biologische Selbstdichtungen) eventueller Rohrschäden zerstört, um dann anschließend mittels Druckprüfung die Umweltbelastung zu beweisen.
Unter Umständen werden dann Summen für sinnlose Sanierungen fällig, die teilweise die Zehntausendermarke überschreiten. Liegt eine Leitung beispielsweise unter der Sohle des Hauses, kann eine Sanierung auch mehrere Zehntausende kosten. Die finanziellen Auswirkungen sind katastrophal und für viele Betroffene ist die Kostenübernahme sogar unmöglich. Die Dichtheitsprüfung in NRW ist für tausende Bürger nichts anderes als eine soziale Katastrophe.
Jetzt lässt der Verband der unabhängigen Sachkundigen für Dichtheitsprüfung (VuSD) in seiner Pressemitteilung 05 – 2012 vom 14.11.2012 verlauten, Abwasser aus undichten Kanälen versickere im Boden und eine Selbstabdichtung sei gemäß der Untersuchungen von Professor Weinig von der Fachhochschule Bielefeld nicht nachweisbar.
Das widerspricht den Untersuchungen von etlichen Fachleuten, die zu ganz anderen Ergebnissen kamen. Die Erklärung ist, dass die vom VuSD veranlassten Laborversuche nicht auf reale Abwasserleitungen übertragbar sind. Und konkrete Kanäle wurden mit dem Gutachten der Fachhochschule Bielefeld auch gar nicht untersucht – wie der Titel der Pressemitteilung des Verbandes aber eigentlich vermuten lässt. Dazu hier eine ausführliche Analyse: lesen …