Signale postfossiler Moderne
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- 2 September 2014
Seit längerem haben Umwälzungen der industriellen (stofflich, technisch) und energetischen Produktionsgrundlagen im Kapitalismus begonnen. In fernerer Zukunft werden angesichts schwindender fossiler Energierohstoffe Wind, Sonne, Wasser und Kohlendioxid (CO2) die Regie für Energieversorgung und Chemieproduktion übernehmen. Eine künftige Kopplung von Strom- und Gasnetz zeichnet sich ab. Strom wächst absehbar mehr und mehr in die Rolle des zentralen Primärenergieträgers hinein. Mit Strom betriebene Elektrolyse, Katalyse, Brennstoffzellen, Batteriesysteme und Elektroantriebe haben seit geraumer Zeit stark an Bedeutung zugenommen in Forschung und Entwicklung sowie bei praxisrelevanten Vorhaben.
Zugleich ist der profitgetriebene Umwälzungsprozess von einer immer intensiveren Ausbeutung von Naturressourcen begleitet. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder Mais zur Energiegewinnung haben einen gewaltigen Aufschwung erfahren und sogenannte „nicht konventionelle“ Energierohstoffe (z. B. Fracking-Gas, Methanhydrate oder Ölschiefer) sollen angeblich drohenden Versorgungsengpässen abhelfen. Parallel dazu werden für den heranreifenden Neubau der technologischen Basis eine Vielzahl an strategischen mineralischen Rohstoffen (Metalle wie Platin oder Lithium) gebraucht.
Vor diesem Hintergrund werden in einem ausführlichen Beitrag einige der heraufziehenden Entwicklungen näher umrissen, bewertet und beteiligte Konzerne sowie Verflechtungen zwischen Staat und Forschungseinrichtungen aufgezeigt. Dabei wird auch ein kritischer Blick auf Wasserstoffwirtschaft (insbes. im Automobilbereich) und Biokohle (für Treibhausgasreduktion und Bodenverbesserung) gerichtet. Zur Gestaltung des Wandels und für eine notwendige, absolute Verringerung des Ressourcenverbrauchs werden Handlungsschwerpunkte für die Bereiche Energiewirtschaft, Wärme und Verkehr mit einem prioritären Maßnahmenpaket vorgestellt.