Erdgas-Blowout vor der Küste Schottlands

Am 21. November 1990 erreignete sich in der Nordsee vor der Küste Schottlands ein Erdgas-Blowout. Die britische Tochter des Mobil-Konzerns hatte damals bei einer Bohrung nach Öl versehentlich eine Methanblase getroffen. Seitdem treten dort bis heute enorme Mengen Treibhausgase aus. Der Vorgang war fast vergessen. Im Oktober 2010 hat Hans-Jochem Luhmann (Wuppertal Institut) ihn im Beitrag "Ölindustrie im blinden Fleck" auf klimaretter.info wieder ins Gedächtnis gerufen.

Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag hat daraufhin bei der Bundesregierung nach Unfallhergang, Bekämpfung der Unfallfolgen sowie Haftung im Zusammenhang mit dem Emissionshandel gefragt. Laut Antwort der Bundesregierung hat diese keine Kenntnis darüber, ob dieser Unfall auf europäischer Ebene thematisiert worden ist. Handlungsbedarf sieht die Bundesregierung nicht. Anders sieht dies Eva Bulling-Schröter, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: "Nach dem Blowout und der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sollten Bundesregierung und EU schnellstens dafür sorgen, dass Verursacher unfallbedingter Großemissionen haftbar gemacht werden. Nachlässigkeit muss teuer werden, indem Firmen für solcherart Treibhausgasausstoß Emissionsrechte abliefern müssen."

Weiterlesen:
Niemand haftet für Methan-Leck in der Nordsee (ND, 13. Januar 2011)
Niemand haftet für Methanblase (klimaretter.info, 14. Januar 2011)