Bevölkerung fordert Wandel: Mehr Umweltschutz, weniger Autos
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- 17 April 2015
- von Dominik Fette
Ende März wurden die Ergebnisse einer umfangreichen Bevölkerungsbefragung vom Umweltbundesamt (UBA) vorgestellt und das Ergebnis stimmt optimistisch: Nach dem Bericht „Umweltbewusstsein in Deutschland“ halten 63 Prozent den Umweltschutz für notwendig zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben. 2012 stimmten nur 40 Prozent mit dieser Aussage überein (Pressemitteilung und Download).
82 Prozent der Befragten sind dafür, Städte und Gemeinden gezielt so umzugestalten, dass man kaum noch auf ein Auto angewiesen ist. Bei jungen Menschen (14- bis 17-Jährige) sind sogar 92 Prozent für diese Umgestaltung. Eine Mehrheit fühlt sich durch Verkehrslärm gestört und wünscht sich lebenswerte Städte und Gemeinden. Auch ist eine Mehrheit der Bevölkerung kritisch gegenüber der bisherigen Wirtschaftswachstumspolitik eingestellt und hält die bisherigen Bemühungen der Bundesregierung im Umweltbereich für nicht ausreichend.
„Share econonomy“, also das Teilen von Gegenständen und auch des Autos, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dennoch darf man sich damit nicht zufrieden geben – immerhin meinen noch sehr viele Menschen, dass sie selbst nichts zum Umweltschutz beitragen könnten. Es ist also noch ein weiter Weg bis zum „guten Leben“ – der allerdings nur mit der breiten Masse der Gesellschaft angegangen werden kann. Aber ohne klare Signale und Unterstützung durch die Politik wird es schwierig. Denn Umweltbewusstsein und Handeln werden weiter auseinanderklaffen, wenn ich mir zwar ruhige Straßen wünsche, aber mangels ÖPNV-Angebot selbst auf das Auto angewiesen bin.