Milch: Solidarisches Regionalprinzip statt Weltmarktdogma
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- 27 März 2015
- von Dr. Kirsten Tackmann, MdB
Seit 1984 gab es ein Milchquotensystem in der EU. Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger durften nur so viel Milch produzieren, wie sie per Quote (teuer) gekauft haben. Ostdeutschland war übrigens bei der regionalen Zuteilung der Milchquotenmengen benachteiligt worden. Ziel dieses Systems war es, die Milchseen und Butterberge zu bekämpfen. Zugleich erhoffte man sich stabile Preise.
Doch hatte das Milchquotensystem immer schlechter funktioniert. Das Höfesterben wurde nicht aufgehalten. Bereits 2003 wurde der Ausstieg aus dem Quotensystem für das Jahr 2015 in Brüssel beschlossen. Mit rot-grüner Zustimmung. Vor allem ab 2007 wurden die Preisschwankungen immer größer und die Milchbauern gingen auf die Straße, weil der Erzeugerpreis weit unter ihren Erzeugungskosten sank. Legendär ist die tagelange Belagerung des Kanzlerinnen–Amtes durch Milchbäuerinnen. Beschlossen wurde dann eine so genannte Kuhschwanzprämie, die aber eher eine Sterbe- als eine Überlebenshilfe war.
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