LINKE fordert weniger Antibiotika im Stall
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- 8 November 2012
- von Dr. Kirsten Tackmann
„K. O. den Tierfabriken!“ heißt die aktuelle Kampagne des BUND. Sicher eine grobe Vereinfachung, die aber deutlich zeigt: Das Thema Antibiotikamissbrauch in Deutschlands Tierställen bewegt Tierschützer_innen, Verbraucher_innen, Landwirt_innen und - den Deutschen Bundestag.
Ja, es gibt z.T. erhebliche Gesundheitsprobleme bei den Nutztieren. Doch diese lösen wir nur, wenn wir ihre Ursachen und die Verbesserung des Tierwohls in den Mittelpunkt der Debatte rücken. Dabei sollte es mehr um die Qualität der Tierhaltung als um die Anzahl der Tiere im Stall gehen. Statt Antibiotika als Allzweckwaffe einzusetzen, müssen Fehler bei der Tierhaltung und Betreuung der Tierbestände ermittelt und behoben werden. Für die Linksfraktion habe ich das diese Woche bei der Debatte um den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Novellierung des Arzneimittelgesetzes klar gesagt: Statt nur Symptome zu behandeln, müssen die Ursachen von Infektionsrisiken beseitigt werden, z. B. Mängel beim Stallklima, der Stallhygiene oder beim Bestandsmanagement. Auch zu große Tierdichten im Stall, zu große Stalleinheiten oder zu hohe Viehkonzentrationen in einer Region gehören dazu.