Energiepolitische Geisterfahrt der Bundesregierung
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- 17 September 2010
- von Dorothée Menzner
Der 'Nationale Aktionsplan für erneuerbare Energie' der Bundesregierung zeigt nur, was hätte werden können, wenn Union und FDP sich nicht auf eine energiepolitische Geisterfahrt begeben hätten. So aber wird ihr eigenes energiepolitisches Konzept, das auf Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke setzt und erneuerbaren Energien ausbremst, die Energie-Wende verhindern.
Über 38 Prozent des Stroms sollen laut Prognose im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien stammen. Solche ambitionierte Voraussagen haben allerdings nur dann einen Wert, wenn sich konkretes Handeln aus ihnen ableitet. In der Praxis wird die Bundesregierung wegen ihres starrsinnigen Festhaltens an zentralen Großkraftwerken auf Uran- und Kohlebasis früher oder später den Einspeisevorrang der erneuerbaren Energien aufgeben müssen. Mit der Laufzeitverlängerung schafft sie einen absehbaren Systemkonflikt im Stromsektor, denn erneuerbare Energien sind mit Atom- und Kohlekraft nicht kompatibel. Um die Netzstabilität zu gewährleisten, werden jetzt schon erneuerbare Energiequellen zeitweise ausgeschaltet. Künftig werden ganze Windparks stillstehen, weil die Atomsparte ansonsten die Netze überlastet. So erreicht man keine Klimaschutzziele, so ist die Energiewende nicht zu schaffen und der ‚Aktionsplan’ nicht mehr wert, als das Papier, auf dem er steht.