Der Beitrag des Elektroautos zum Klimaschutz
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- 23 August 2010
Deshalb wird das Elektroauto den nächsten 15 Jahren wird keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz liefern. Flottenversuche mit untauglichen Fahrzeugkonzepten, die durch hohe Aufwendungen des Staates finanziert werden, sind nicht sinnvoll. Die dafür ausgegebenen Mittel fehlen für einen effizienten Klimaschutz an anderer Stelle.
Notwendig ist, die Energieeffizienz der konventionellen Fahrzeuge schnell drastisch zu verbessern. Dennoch ist es sinnvoll, die Forschung in bessere und vor allem kosteneffizientere Speichersysteme zu intensivieren. In – sehr langer – Sicht könnte regenerativ erzeugter Strom so umfangreich zur Verfügung steht, dass Elektrotraktion zur sinnvollen Alternative für Verbrennungsmotoren wird. Voraussetzung ist aber, dass die Energieeffizienz der Fahrzeuge drastisch verbessert wird. Nur dann besteht Aussicht, dass mit verbesserten Batterien ausreichend attraktive und kosteneffiziente Elektrofahrzeuge eine Marktchance haben.
Die aktuellen Elektroauto-Aktivitäten von Wirtschaft und Politik schaden dem Klimaschutz, denn sie verdecken die wirklich effizienten Optionen zur Reduktion der Klimagase des Straßenverkehrs:
• Schnelle Verschärfungen bei den CO2 Grenzwerte, z.B. maximal 80 g CO2/km in 2020
• Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Öffentlichen Verkehrsmittel, durch bessere Verwendung der finanziellen öffentlichen Mittel
Zu den immer wieder hervorgehobenen Wirkungsgrad- Vorteilen des elektrischen Antriebes ist folgendes stets zu berücksichtigen: Alle Vergleiche zwischen elektrischen- und verbrennungsmotorischen Antrieben sind nur mit erheblichen Annahmen möglich. Die veröffentlichten Berichte sind meist fachlich untauglich bis naiv1. So werden stets die geringeren Fahrleistungen und geringen Reichweiten der E-Fahrzeuge nicht berücksichtigt; man müsste für Vergleichen auch bei den Otto- und Dieselantriebe beispielsweise die geringeren Motor-Dauerleistungen und kleine Tanks einrechnen. Auch ist darauf zu achten, dass die wenigen Elektrofahrzeuge heute handgefertigt und hinsichtlich ihrer technischen Komponenten „handverlesen“ sind. In einer Serienfertigung sieht manches anders aus. Ferner müsste man bei Elektroautos all die Komfortelemente wie Heizung, Klimaanlage etc. als separat mit Strom betrieben berücksichtigen. Im Winter wird man z. B. durch die Heizung dann nur deutlich geringere Reichweite haben.
(1) So wurde am 2. 11. 2009 in der SZ ein begeisteter Bericht über einen vierwöchigen Alltagstest eines elektrischen BMW-Mini veröffentlicht, dabei auch der Stromverbrauch von 250 kWh für 860 km. Das sind mehr als 29 kWh je km; mit den heutigen CO2- Emissionen des Stromnetzes von knapp 600 g je kWh ergibt sich – umgerechnet – ein Wert von 174 g/km. Dazu eine Pressemitteilung vom Februar 2009: „KBA bestätigt führende Position der BMW Group bei der Verbrauchsreduzierung. Der Flottenmittelwert 2008 beträgt 158 g/km.“
Dr. Axel Friedrich /Eine Stellungnahme