Bahnpolitik treibt DB AG in immer höhere Milliardenverluste
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- 2 Dezember 2015
- von Sabine Leidig
In einer Pressemitteilung kommentiert Sabine Leidig die Ankündigung der Bahn, aus dem klassischen Nachtzuggeschäft auszusteigen und die Meldungen über zu erwartende Milliardenverluste bei der DB AG:
„Die DB AG hat das Nachtreisegeschäft offensichtlich nicht verstanden. ICE und ganz besonders Fernbusse sind keine Alternative zu Schlaf- und Liegewagen, die bisher einen Hotelkomfort im Zug bieten. Es geht hier darum, ein Stück Reisekultur zu erhalten und Reisenden eine klimafreundliche und komfortable Mobilität auch über weitere Strecken durch Europa zu ermöglichen. Wenn die DB AG weiter nur eine Politik des Abbaus betreibt, muss sie sich über schwindende Kundenzahlen und tiefrote Zahlen in Milliardenhöhe nicht wundern.
Der DB fehlt eine Vorwärtsstrategie und eine Begeisterung für das eigene Angebot, mit der sie Kunden gewinnen kann. Immer noch wird die Bahn gegenüber anderen Verkehrsträgern benachteiligt. Dass ein Flug ins benachbarte Ausland von der Mehrwertsteuer befreit ist, das Zugticket auf gleiche Strecke aber mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belastet wird, ist ein Förderprogramm für klimafeindlichen Verkehr. Der DB-Vorstand scheint aber nicht gewillt, diese Ungerechtigkeit gegenüber dem Bund als Eigentümer zu thematisieren und einzufordern.“ DIE LINKE hat hierzu einen Antrag zur Reduktion der Mehrwertsteuer für den Bahn-Fernverkehr eingebracht, der unter der Drucksachennummer 18/3746 abrufbar ist.