Stuttgart Hauptbahnhof: Das bessere Konzept

S21-stoppenGut sieben Wochen vor der Volksabstimmung zum Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 stoppt ein Gericht die Bauarbeiten am Grundwassermanagement, gleichzeitig wird ein Gegenentwurf vorgestellt, der das Potential für einen deutlich billigeren, besseren und leistungsfähigeren Bahnhof hat. Die Bahn kämpft derweil mit negativen Schlagzeilen, die das Vertrauen in die Realisierbarkeit von Stuttgart 21 weiter in Frage stellen.

Am 5. Oktober stellte das Münchner Verkehrsbüro Vieregg & Rößler ihr Konzept eines runderneuerten Kopfbahnhofs vor. Mit dieser Alternative könnte mit deutlich weniger Geld deutlich mehr für den Bahnverkehr erreicht werden. Und das ganz ohne die „Kollateralschäden“ von S21: Zerstörung des Schlossgartens, Eingriffe und Gefährdung der Heilquellen und Mineralströme, ein 60km langes Tunnelsystem, das den Untergrund ganzer Stadtteile gefährdet, Abriss des Südflügels und weiterer Gebäude. Mehr Platz würde trotzdem geschaffen – auf dem Gelände des derzeitigen Abstellbahnhofs, der, wie auch bei S21 vorgesehen, nach Untertürkheim verlegt wird. Deutlich wird in diesem Konzept auch, dass der erneuerte Kopfbahnhof deutlich mehr leisten könnte, als S21: Während S21 in Simulationen, deren Grundannahmen weiterhin unbekannt sind, mit Ach und Krach auf 49 Züge pro Stunde kommt, wären es beim erneuerten Kopfbahnhof 72. Diese Zahl  deckt sich mit den 65 real stattfindende Zugbewegungen, die es im Sommerfahrplan von 1969 zwischen 7:00 und 7:59h gab (mehr dazu). Rund 60 Prozent mehr als  heute. Wer wollte dieses Potential verbauen und dafür noch Milliarden ausgeben? In Zeiten leerer öffentlicher Kassen und des politische erklärten Willens, den Bahnverkehr auszubauen?

mehr zum Konzept von Vieregg & Rößler bei stern.de:

 Neue Ideen für S21
Das Wunder von Stuttgart
Mit einem Gegenentwurf zum umstrittenen Bahnhofsprojekt S21 tut sich eine Lösung auf, die dem Land Baden-Württemberg seinen Frieden bringen kann. Und Stuttgart einen leistungsfähigeren und günstigeren Bahnhof.
Eine Analyse von Arno Luik

stern-K21

Welche Risiken Stuttgart 21 mit sich bringt, wird jetzt immer wieder durch Meldungen deutlich, die sich um Projektplanung und Baufirmen drehen: Während sich für einige Bauausschreibungen abzeichnet, dass keine Firma die damit verbundenen Risiken übernehmen will, hat die Bahn auch Probleme mit den Firmen, die an der Projektplanung beteiligt sind. Dementis inklusive – aber was ist davon zu halten, wenn die Bahn immer noch keine transparente Informationspolitik betreibt?

Artikel bei stern.de: Bahn trennt sich von Projektsteuerer für Neubaustrecke. Neuer Rückschlag für Stuttgart 21. Gegendarstellung dazu von der Firma Lahmeyer International GmbH.

Lange wollte die Landesregierung die Bahn zu einem Baustopp bis zur Volksabstimmung bewegen – vergebens. Nun stoppt das Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg vorläufig die Arbeiten. Planänderungen der Bahn, die nun deutlich mehr Grundwasser abpumpen sowie die Pumpen in einer Anlage konzentrieren will, wurden vom Eisenbahnbundesamt nur in einem sogenannten vereinfachten Planfeststellungsverfahren genehmigt -  ohne Anhörung der Umweltverbände. Dagegen klagte nun der BUND – und bis zur Entscheidung des Gerichtes in der Sache dürfen nun keine Rohre verlegt werden. Dieses Grundwassermanagement wäre auch überflüssig, wenn es Bahn und Politik darum ginge, mit möglichst wenig Steuergeldern die Schieneninfrastruktur deutlich zu verbessern – mit der Erneuerung des alten Kopfbahnhofes.

Darum: Ein klares NEIN zu Stuttgart 21!
Ein Aufruf an alle Stimmberechtigten in Baden-Württemberg, 
am 27. November zu den Urnen zu gehen und mit JA für das Ende von S21 zu stimmen!
Und: Oben bleiben!

 

Mehr Informationen

Übersichtsseite zu S21 mit aktuellen Meldungen auf diesem Portal nachhaltig-links.de

Sechs  Argumente gegen Stuttgart 21  - drei Vorschläge für nachhaltigen Verkehr und direkte Demokratie

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